Sunshine and Zombie Birds

Sydney

Ich habe vermutlich irgendwann schon mal erwähnt, dass Sydney nicht wirklich meine liebste australische Stadt ist (Melbourne und Canberra teilen sich Platz 1). Und als ob Sydney mal wieder bestätigen wollte, dass es den Platz weiter oben auf der Liste einfach nicht verdient hat, wurden wir mit grauem Himmel und Regen empfangen (Zumindest mussten wir uns jetzt keine Sorgen mehr darum machen, dass der Mietwagen eventuell von außen zu dreckig sein könnte…). Wir gaben den Wagen am Flughafen zurück, nahmen den Zug in die Stadt und suchten unser Hotel. Dieses auszusuchen war eine längere Debatte, da ich die letzten beiden Mal im Rydges Hotel gewohnt hatte, aber dann doch auch mal wieder etwas anderes testen wollte. Schlussendlich entschieden wir uns für die Alternative und checkten ins Ace Hotel ein. Grundsätzlich gefiel mir das industrielle Interior, aber einige Details waren doch eher gewöhnungsbedürftig. So befand sich z.B. das riesige Badezimmer-Waschbecken mehr oder weniger im Eingangsbereich des Hotelzimmers und nicht im eigentlichen Bad, aber gut, warum nicht? Nachdem wir unsere Zeit nicht damit verbringen wollten, unsere Unterkunft zu bestaunen, machten wir uns auf zum Hafen, besuchten das Opernhaus (zumindest von außen) und die Harbour Bridge und aßen am Kai zu Mittag. Danach nahmen wir die Fähre nach Manly und spazierten entlang eines Holzsteg-Weges, verbrachten Zeit am Strand und beendeten den Nachmittag mit Kaffee und Pavlova in einem Café am Strand. Eine Fähr-Überfahrt zurück zur Stadt später wollten wir noch etwas über die Geschichte Sydneys lernen und machten eine selbst-geführte Sydney-Walking Tour, welche uns durch “Die Rocks”, also den Bereich Sydneys, in dem die ersten Niederlassungen gebaut wurden, führte. Sightseeing ist ganz schön anstrengend und macht vor allem hungrig! Beim “Münchner Brauhaus” einzukehren, war nicht ganz so nach unserem Geschmack und so suchten wir nach etwas, was weit genug davon entfernt lag, dass wir zumindest die Oktoberfest-Klänge nicht ertragen mussten und landeten schlussendlich in einem Hotel-Pub. Der nächste Morgen war relativ unspektakulär: Noch mehr Regen, Hotel-Frühstück und eine Zugfahrt zurück zum Flughafen. Es war an der Zeit weiter nach Norden zu reisen: Die Sunshine Coast (und Australia Zoo) warteten auf uns!

Sunshine Coast

Während wir darauf warteten, dass der Flug sich zum Start bereit machte, entschieden wir noch spontan, doch wieder einen Mietwagen zu leihen, da der öffentliche Nahverkehr an unserem neuen Ziel leider nicht besonders effizient zu sein schien. Zum Glück lief alles ganz unkompliziert ab und als wir nicht mal zwei Stunden später wieder landeten stand bereits ein Shuttle-Bus bereit, der uns zur Autovermietung brachte. Ein praktischer Zufall, denn die Autovermietung war auch nur noch eine kurze 3-Minuten-Fahrt von unserem AirBnB in Maroochydore entfernt und wir sparten uns den Weg vom Flughafen zur Unterkunft. Dann war es Zeit in unser neues Zuhause für die kommenden drei Nächte einzuchecken: Ein wunderschönes kleines Apartment (lies: ein kleiner Raum mit Bett, Fernsehen, Spüle, Kühlschrank und Mikrowelle plus ein kleines Badezimmer in einem separaten Raum). In Fußweite zum Strand, mit Klimaanlage und wir bekamen sogar zwei Strandhandtücher und Sonnencreme für die Dauer unseres Aufenthalts – ich denke, das war eine ziemlich glückliche Auswahl (danke an Dani dafür! :)). Während wir den ersten Nachmittag nutzten um in aller Ruhe anzukommen, den Strand zu besuchen und ein asiatischen Restaurant namens “Junk” (das Essen ist definitiv besser als der Name verspricht!) austesteten, war der nächste Tag schon wieder ein wenig aktionsreicher: Bevor wir überhaupt gefrühstückt hatten (den Platz im Magen wollten wir uns aufheben…), fuhren wir Richtung Norden zu den Eumundi-Markets, wo ich schon bei meinem ersten Australien-Besuchs gewesen war und welche ich noch in guter Erinnerung hatte. Bunte Kleider, Sauerteig-Brote (welches tatsächlich richtig gut war, ich kann doch langsam umziehen! :D), Ginger Beer und alle möglichen Kunst- und Handwerksgegenstände, gepaart mit jeder Menge gut gelaunter Verkäufer, die immer bereit zu einer kurzen Unterhaltung waren und uns Ratschläge für unsere Weiterreise durch Australien gaben – wir hatten eine tolle Zeit! Ein neues Kleid, einiges an Essen und ein wenig Schmuck später fuhren wir weiter nach Noosa und wanderten den Coastal Walk entlang. Um den Tag entspannt zu beenden, gingen wir noch ein wenig (erfolglos) shoppen and kühlten uns mit zwei leckeren Açai Bowls ab, während wir Brush Turkeys dabei beobachteten, wie sie ihr seltsames Ding machten: Es hat 35°C, aber diese Vögel laufen trotzdem zu komplett in der Sonne liegenden Plätzen und legen sich absolut ruhig auf die Seite, so als wären sie tot. Wir haben immer noch keine Ahnung warum, aber waren doch ziemlich erleichtert, dass Noosa nicht einfach nur voll mit toten Vögeln ist, sondern diese nach einer Weile “wieder lebendig werden” (überhaupt nicht gruselig). Damit wir beide wenigstens ein klein wenig Zeit für uns selbst hatten (und uns nicht so früh während der Reise schon anfangen in die Haare zu kriegen), verbrachten wir den Abend getrennt voneinander: Dani bei einem Strand-Spaziergang im Dunkeln, (was sie doch eher unschön fand und deshalb recht schnell wieder zurück im AirBnB war) und ich in einer Boulderhalle in der Nähe, um meine Muskeln daran zu erinnern, dass sie nicht komplett verschwinden sollen. Klettern macht in der Gruppe definitiv mehr Spaß, aber die Leute in Boulder-Hallen sind meistens ziemlich nett und so hat es auch dieses Mal nicht lange gedauert, bis ich nicht mehr alleine an der Wand war.

Brush Turkeys doing their thing…

Abendessen war dieses Mal eine Spar-Version: Spaghetti mit Tomatensoße. Aber ohne Herd oder überhaupt Topf/Pfanne? Nun ja, scheinbar kann man Spaghetti auch in der Mikrowelle machen! Das benötigt zwar einiges an Aufmerksamkeit und Geduld, aber schlussendlich schafften wir es, Essen auf den Tisch zu bringen. Unser dritter Tag war für das reserviert, auf das Dani so geduldig gewartet hatte: Australia Zoo! Wir besuchten jedes einzelne Gehege, waren bei der Schildkröten, Tiger und Koala Fütterung und natürlich auch im Crocoseum für die Wildlife Show, in der wir viele neue Dinge über verschiedene Vögel, aber natürlich auch Krokodile lernen. Am Ende des Besuchs konnten wir auch noch einen kurzen Blick in das Wildtier-Krankenhaus werfen, wo nicht nur die Tiere des Zoos behandelt werden, aber auch alle die, die vorbeigebracht oder gemeldet werden und medizinische Betreuung benötigen. Generell bin ich ja kein großer Fan von Zoos, aber dieser war tatsächlich ziemlich gut und einen Besuch wert. Eine Runde dringend benötigter Schlaf später war es schon fast wieder Zeit zusammenzupacken. Aber nachdem wir nicht einen kompletten Tag nur zum Weiterreisen verwenden wollten, nutzten wir den Morgen, um Stand-Up-Paddleboards (SUPs) zu leihen. Maroochydore hat nicht nur schöne Strände Richtung Meer, sondern auch eine Art “Fluss-System” in Richtung Inland mit absolut ruhigem Wasser – ideal für Anfänger! Nach einer Stunde gemütlichem Paddeln (und ein paar Versuche in SUP-Yoga, das ich schon öfter gesehen hatte und gerne ausprobieren wollte, aber leider gab es nur am Wochenende Kurse, macht sicher Spaß!), hatten wir unserer Dosis Sonne und Bewegung für den Tag und waren bereit für den nächsten Reiseabschnitt.

Während wir bisher fast ausschließlich Orte besucht hatten, an denen ich auf früheren Reisen schon gewesen war, sollte der zweite Teil unserer Tour uns zu einer Region Australiens führen, die auch für mich noch unbekannt war: Die West-Küste. Einen 5-Stunden-Flug weit weg lässt es sich dorthin nicht ganz so einfach mal fahren und somit mussten wir zurück zum Flughafen um weiterzukommen. Da es keine Direktflüge vom Sunshine Coast-Flughafen, sondern nur von Der Gold Coast weiter südlich gibt, entschieden wir uns für zwei Zugfahrten mit Umstieg in Brisbane plus eine Busfahrt. Das Ganze für etwa 14€ p.P., mit pünktlichen Zügen und funktionierender Klimaanlage. Es ergibt wirklich keinen Sinn für mich, warum die Züge in Deutschland scheitern, sobald die Temperaturen über 30°C steigen… Der Bus zerstörte dann allerdings meine Begeisterung für den australischen öffentlichen Verkehr wieder etwas: Der kam ohne weitere Ankündigung einfach nicht und im nächsten war es unglaublich warm und er steckte bald darauf auch noch im Stau fest (naja, nicht wirklich die Schuld des Busses…). Wir schafften es trotzdem noch mit mehr als genug Vorlauf zum Flughafen, erledigten die riesige Menge an Sandwiches, die wir uns für die Reise gemacht hatten und bestiegen kurz vor 20 Uhr unser Flugzeug. Wirklich faszinierend, wie man nach so einem langen Flug dann trotzdem noch in ein und demselben Land sein kann! Da wir auch über einige Zeitzonen hinweg flogen, war es neuerdings auch noch drei Stunden früher als in Melbourne. Trotzdem, bis wir landeten, war es kurz vor Mitternacht und wir wollten nur nich ins Bett, was wir dann auch in einem Motel in Flughafennähe taten, um Kraft für weitere Abenteuer an der West-Küste zu sammeln. Bleibt also gespannt!


ENGLISH

Sydney

I probably mentioned at some point in the past that Sydney is not my favourite Australian city (Melbourne and Canberra share position #1 on that). And just as if Sydney wanted to show again why it is not higher up on the list we were welcomed with a grey sky and rain (at least we did not need to worry about a too dirty outside of our rental car…). We dropped off the car at the airport, and took the train into the city to find our hotel. It was a long inner debate whether to stay again at the Rydges hotel or try something new. Eventually we decided to go with an alternative and checked into the Ace hotel. I really liked the very industrial interior even though some details were… interesting. For example was the spacious bathroom sink more or less in the entry way of the room and not inside of the bathroom, but why not. Since we did not want to spend all our time admiring the hotel room, we made our way to the harbour, visited the opera (at least from the outside) and the harbour bridge and had lunch at the quay. Afterwards we took the ferry to Manly were we walked along the boardwalk, visited the beach and finished with coffee and pavlova in a café at the beach. Another ferry ride back to the city later, we were after some history and proceeded with a self-guided “The Rocks” walking tour, which took us around the section of Sydney were the first settlements were built. Sightseeing is exhausting and it was already time for dinner. We gave the “Munich brewhouse” a pass and looked for something at least so far away that we did not have to cope with Oktoberfest-music during our dinner and finally settled into a hotel pub. The next morning was rather unspectacular: More rain, hotel breakfast and a train ride back to the airport. It was time to get further north: The sunshine coast (and Australia Zoo) was waiting!

Sunshine Coast

While waiting for the flight to head off we decided to rent another car as public transport at our new destination really is not the best to get around. Luckily, that went all very smooth and when we landed not even two hours later a shuttle-bus was already waiting to bring us to the rental office. As a great coincidence the rental place was only a 3-minute car ride away from our AirBnB in Maroochydore so we even saved the hustle to get from airport to accommodation. Then it was time to check into our new home for the next three nights: A beautiful tiny apartment (read: one little room with bed, TV, kitchen sink, fridge and microwave plus a small bathroom in a seperate room). Walking distance to the beach, air-conditioned and we even got beach towels and sunscreen to use during our stay – I think that was a very good pick (credits to Dani for that!). While we used the first afternoon to settle in, visit the beach and try a really nice Asian restaurant called “Junk” (food is definitely better than the name suggests), the next day was a little bit busier: Before even having breakfast (wanted to save that stomach space for later…) we headed north to the Eumundi markets which I had already visited during my first trip to Australia and had in good memory. Colourful dresses, sourdough bread (which actually tasted really good, I think I can slowly consider moving! :D), ginger beer and all sorts of arts and crafts paired with a ton of friendly sellers that were always up for a chat and some advise for our future trips around Australia – we had a great time. A new dress, lots of food and some jewellery later we continued to Noosa and went on a little hike along the Coastal walk. To finish the day trip we did some more (unsuccessful) shopping in town and cooled down with a delicious Acai bowl while we watched brush turkeys do their weird thing: In 35 degree heat they walk to a sunny spot and lay completely still on their side, just as if they were dead. I still have not figured out why they do it but I was quite relieved to find out that Noosa is not simply full of dead birds but that they do come back to life after a while (only slightly creepy). To get at least a little bit of our own time (and not already kill each other at that point of the vacation) we spent the evening separated: Dani with a walk to the beach (in the dark, which she found fairly scary and returned back home rather quickly) and me at a bouldering gym nearby to remind my few muscles to not disappear completely. It certainly is more fun as a group but people at bouldering gyms are usually very friendly people and it did not take long until I joined another woman who was there on her own.

For dinner we went with the low-budget version: Spaghetti with tomato sauce. But without a stove or even a pot/pan. Well, apparently you can cook them in the microwave. It requires a fair bit of attention and patience but we managed to get some food on the table. Our third day at the Sunshine Coast was reserved for what Dani had been patiently waiting for: Australia Zoo! We visited every single enclosure, went to the tortoise, tiger and koala feedings and obviously to the Crocoseum for their Wildlife show where we learned many new things about different birds and obviously crocodiles! To end the day, we also had a glimpse at their wildlife hospital were they treat not only the animals living in the zoo but also those that were brought in or reported by anyone finding a wild animal that requires medical attention. I am generally not a big fan of zoos, but I must say it is a pretty good one and certainly worth a visit. A much needed sleep later we almost had to pack up again. But since we did not want to spend the entire day just travelling, we used the morning to rent some Stand-Up-Paddleboards (SUPs). Maroochydore has not only nice beaches towards the ocean but also some kind of “lake-system” extending inland with very calm water – ideal for beginner SUP! After an hour of very peaceful paddling (and some SUP-yoga trials, something I had seen before and wanted to have a go at but there were no classes until the weekend, it really seems fun!) we had our fair share of sun and exercise and had to get ready for more travelling. 

While I had already been to most of the places we stopped at, the second half of our vacation should take place at another region of Australia that is also new to me: The West Coast. A 5-hour flight away it is no place you could easily drive to and so we had to get back to an airport to continue. Since there were no direct flights from the Sunshine Airport but from the Gold Coast further South we decided to go for two train rides with a change in Brisbane plus bus. With approximately $22 (~14€) per person it was really cheap, the trains punctual and nicely air-conditioned. Really does not make any sense to me that our German trains cannot deal with the heat once we exceed 30 degrees… The bus eventually destroyed our excitement about the Australian public transport a bit: The one we planned to take was cancelled without announcement and the one after was also very hot and got stuck in a traffic jam (well, not that this was the fault of the bus). We still made it to the airport with plenty of time, diminished the ton of sandwiches we had packed for the trip and boarded our airplane just before 8 pm. Amazing how you are still in the same country after such a long flight! Since we also crossed a couple of time zones, we were now three hours behind Melbourne. Still, it was not far until midnight and we did only wanted to go to bed, which we did in a motel close to the airport to get some rest before continuing the adventure on the West coast. More about that next time!


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